Die Schrattenfluh. Eine faszinierende Karstlandschaft die Ihresgleichen sucht. Neben den über 100 Moorlandschaften im Entlebuch der zweite Grund, weshalb die Unesco das Entlebuch vor rund 13 Jahren zum Biosphären-Reservat ernannt hat. Der leibhaftige Teufel soll dereinst seine Krallen am Berg gewetzt und so die tiefen Furchen und Gräben gezogen haben, weshalb bis heute der nackte Schrattenkalk zu sehen ist. Wie er das gemacht hat, vernehmen wir im Verlauf des Tages. Der Start ins Karstabenteuer ist bei der Alp Schlund. Von dort gehen wir steil westwärts, unser Gipfelziel ist der „Hengst“, die mit 2’092m höchste Erhebung der Schrattenfluh.
Unterwegs lernen wir das Leben der Waldameisen kennen und lassen uns von ihnen „kribbeln“. Im sogenannten „Bierkeller“, einer höhlenähnlichen Absenkung, bestaunen wir wunderbare Fossilien aus der Zeit, als die Schweiz noch ein Meer war. Wieder am Tageslicht, entdecken wir ein Alpenschneehuhn und dürfen uns einen Bergmolch aus der Nähe anschauen. Nun wird es immer „karstiger“ und eine gute Trittsicherheit ist nötig, um nirgends in eine Spalte zu treten oder sich die Beine am den scharfen Kalksteinen aufzuschürfen. Das meistern alle, inkl. unserem vierbeinigen Begleiter Joy, mit Bravour und wir gelangen über die Waldgrenze, wo teilweise immer noch Schnee liegt. Hier oben hält gerade ein Murmeltier Ausschau nach seinen Artgenossen und dank dem Wind, welcher in unsere Richtung bläst, bemerkt es uns nicht und so können wir in Ruhe Foto’s knipsen.
Auf dem Hengst angekommen, geniessen wir unser Picknick und dazu das versprochene „Tüüfussäftli“. Leider ist das Panorama in der Ferne durch Wolken verdeckt und die Sonne will auch nicht so recht aber die tragen wir ja bekanntlich im Herzen:-).
Nun folgt der anspruchsvolle Abstieg über die Karstplatten und wir erfahren unterwegs, um welche Art Gestein es sich hier überhaupt handelt und lernen die Unterschiede zu Nagelfluh und Granit kennen. Unversehrt und zufrieden erreichen wir die Alp Silwängen, wo wir nach einem feinen Kaffee die Helme aufsetzen und über den Schacht in die Silwängen-Höhle hinunter steigen. Diese absolut naturbelassene Höhle bietet alles, was uns ins Staunen versetzt. Stalagmiten, Stalaktiten, Mondmilch, Sintervorhänge und eine ganze Wand mit Alienmässig anmutenden Formationen. Beim Teufelsgesicht hören wir die Sage um den Schrattenteufel und wie er seine Spuren im Karst hinterlassen hat. Um die Dunkelheit richtig erleben zu können, löschen wir unsere Stirnlampen, horchen den Wassertropfen und dann lassen mein Bruder Franz und ich einen Naturjutz erklingen. Wieder am Tageslicht, geniessen wir noch eine Weile die Gastfreundlichkeit bei „Schnider’s Alp-Beizli“, ehe wir wieder zum Ausgangspunkt zurücklaufen, wo wir unsere Tour beenden.

Danke für euren tollen und hochkonzentrierten Einsatz über den Karst und euer „Mitgwundern“. Da ich euch auf Grund der Wolken das Panorama noch schuldig blieb, wiederholden wir am besten die Tour nächstes Jahr…….Bis bald!

Karte
Datum SA 14. Juni 2014
Treffpunkt 08:53 Uhr Sörenberg Haltestelle Südelhöchi (Ankunft Postauto), Von dort fahren wir mit PW oder Bus zum Startpunkt Alp Schlund
Ende 16:45 Uhr Sörenberg Haltestelle Südelhöchi (Abfahrt Postauto 16:58)
Anforderungen Mittelschwere Wanderung T2 – T3, reine Marschzeit ca. 4h
Höhlenbesichtigung ca. 1h – 1.5h (je nach Gruppengrösse)
Aufstieg 780m | Abstieg 780m | Distanz 8km
Preis 65.—CHF, geführte Wanderung, inkl. Höhlenführung, „Tüüfussäftli“ und Fahrt zur Alp Schlund und zurück zur Haltestelle Südelhöchi.
Anmeldung