Die erste Frühlingstour dieser Saison stand ganz im Zeichen der Änzilochmanne. Im Sagenumwobenen Fontannental sollen diese dort verbannten „bösen Talherren“ noch heute für die heftigen Napfgewitter verantwortlich sein und ihr Unwesen treiben. Wir starten im Paradieseli, wo der Chrachenbach in die kleine Fontanne mündet. Abenteuerlich geht’s vorerst durch das Bachbett der kleinen Fontanne, ehe es dann auf dem mystischen Waldpfad weitergeht. Am Wegrand bei einem Waldameisenhaufen erfahren wir, wie so ein Ameisenleben funktioniert und dürfen die „therapeutische“ Wirkung dieser kleinen Schwerarbeiter auf der eigenen Haut spüren. Unterwegs hören wir zahlreiche Sagen über die Fluemanndli, die bösen Talherren, die zwölf Unseeligen, die Maid vom Änziloch und über die gutgesinnten Bergmanndli. Je näher wir zur Stächeleggfluh gelangen, desto mehr fühlen wir uns von diesen Sagengestalten beobachtet. Die Mittagspause an der mächtigen und eindrücklichen Stächeleggfluh wird mit einem Naturjuutz abgerundet und die Wanderung führt uns via Änziloch durch den tiefen Fontannengraben auf die andere Talseite. Wir erleben hautnah, wie sich die Natur in diesem Tal ihren Lebensraum erobert und die Wege nach und nach überwuchert werden. Immer wieder eindrücklich sind die von Nagelfluh gespickten steilen Felswände, die sich durch die Erosion stetig verändern. Auch die „ghögerige“ Landschaft spüren wir in den Beinen, geht es doch immer wieder ein wenig bergab und bergauf. Auf der südwestlichen Talseite angekommen, bietet sich uns ein fantastischer Blick zurück zu der fast 200 Meter hohen Stächeleggfluh und die zahlreichen Höfe des Napfgebietes. Vorbei an den Höfen Ober,- Mittler, – Vorder- und Untergrossenberg erreichen wir wieder das Paradiesli und kehren auf dem Rückweg noch zu einem Dessert ins Fontannen-Pintli ein. Ich hoffe, ihr habt alle gut geträumt……

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Auch die zweite WanderGwunder-Frühlingstour ist gut besetzt und so fahren wir zu Acht vom Treffpunkt Südelhöchi bei Sörenberg zum Berggasthaus Salwideli.
Nach einer kurzen Einführung über die Biospäre Entlebuch starten wir unsere Entdeckungsreise ins Moor und es sollte lustig, erfrischend, verjüngend und prickelnd werden.
Die ganze Gruppe ist von Beginn weg sehr motiviert und interessiert dabei. Unterwegs entdecken wir schon früh einige Frühlingsboten wie die Waldschlüsselblume und natürlich die für ein feuchtes Gebiet typische Sumpfdotterblume. Auch zahlreiche Salweiden, welche dem Ort „Salwideli“ seinen Namen geben, sind am Wegrand anzutreffen.
Dank des schönen Wetters zeigen sich auch noch einige andere interessante Pflanzen und unterwegs bietet sich uns eine fantastische Aussicht auf die Schrattenfluh mit seinen Gipfeln Schibegütsch, Hengst oder Hächle.
Wir erfahren, weshalb es hier trotz Moorschutz so eine breite Kiesstrasse gibt und weshalb die Skilifte des Skigebietes Sörenberg-Rothorn mitten durch die Flach- und Hochmoor führen. Das Wetter wird immer besser und die Mittagspause bei der Jagdhütte Schwarzenegg ist so richtig gemütlich. Da mein Bruder Franz wieder mit dabei ist können wir zum „Dessert“ wieder zwei schöne Naturjodel erklingen lassen.
Am Nachmittag werden wir aktiv. Wir steigen zu einem Ausläufer des Bärselbaches hinunter und können hier an Hand der Aufschichtung von Lehm und Torfmoos die Entstehung eines Moors hautnah erleben. Ebenfalls hautnah spüren wir die kühle Moortonerde auf unserer Haut und fast alle gönnen sich ein erfrischendes Peeling, ja probieren gar den mineralhaltigen Lehm….(ein zweites Dessert:-)). Bis die Gesichtsmaske trocken ist erfahren wir im Wald, welche Beerenarten hier vorkommen und können den Lebenskreislauf des Waldes bestaunen. Dann heisst Gesichter waschen und anschl. Messen wir mit einer Lawinensonde, wie tief die Torfschicht ist.  Über den sogenannten „Prügelweg“, wo wir unterwegs noch einen kleinen Bergmolch bestaunen können, geht’s vorbei an der Alp Salwiden. Dann kommt zum Schluss die angekündigte „prickelnde Überraschung“ und wir laufen Barfuss durchs Moor. Herrlich wie es zwischen den Zehen durchspritzt, eine richtiggehende Fussreflexzonen-Massage. Trockene Socken an die Füsse, Schuhe wieder an und so geht es wieder zum Ausgangspunkt zurück, wo wir die Wanderung (dank des Gesichtspeelings alle um mindestens ein Jahr jünger) beenden. Den traditionellen „Schlusskaffeeklatsch“ machen wir dieses Mal beim Restaurant Rischli.
Wow, hammermässig wie ihr gwunderig mitgemacht habt, es war lustig und wie Wanderschaf Sabine sagen würde „u henne gmüetlech“

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    Wanderschaf

    Isch würklech e henne kuhli Tour gsy….u so warmi Füess wie nach üsere Barfuess Etappe hani auso scho lang nümm gha ;o)! Du hesch das super gmacht!

  • Die Schrattenfluh. Eine faszinierende Karstlandschaft die Ihresgleichen sucht. Neben den über 100 Moorlandschaften im Entlebuch der zweite Grund, weshalb die Unesco das Entlebuch vor rund 13 Jahren zum Biosphären-Reservat ernannt hat. Der leibhaftige Teufel soll dereinst seine Krallen am Berg gewetzt und so die tiefen Furchen und Gräben gezogen haben, weshalb bis heute der nackte Schrattenkalk zu sehen ist. Wie er das gemacht hat, vernehmen wir im Verlauf des Tages. Der Start ins Karstabenteuer ist bei der Alp Schlund. Von dort gehen wir steil westwärts, unser Gipfelziel ist der „Hengst“, die mit 2’092m höchste Erhebung der Schrattenfluh.
    Unterwegs lernen wir das Leben der Waldameisen kennen und lassen uns von ihnen „kribbeln“. Im sogenannten „Bierkeller“, einer höhlenähnlichen Absenkung, bestaunen wir wunderbare Fossilien aus der Zeit, als die Schweiz noch ein Meer war. Wieder am Tageslicht, entdecken wir ein Alpenschneehuhn und dürfen uns einen Bergmolch aus der Nähe anschauen. Nun wird es immer „karstiger“ und eine gute Trittsicherheit ist nötig, um nirgends in eine Spalte zu treten oder sich die Beine am den scharfen Kalksteinen aufzuschürfen. Das meistern alle, inkl. unserem vierbeinigen Begleiter Joy, mit Bravour und wir gelangen über die Waldgrenze, wo teilweise immer noch Schnee liegt. Hier oben hält gerade ein Murmeltier Ausschau nach seinen Artgenossen und dank dem Wind, welcher in unsere Richtung bläst, bemerkt es uns nicht und so können wir in Ruhe Foto’s knipsen.
    Auf dem Hengst angekommen, geniessen wir unser Picknick und dazu das versprochene „Tüüfussäftli“. Leider ist das Panorama in der Ferne durch Wolken verdeckt und die Sonne will auch nicht so recht aber die tragen wir ja bekanntlich im Herzen:-).
    Nun folgt der anspruchsvolle Abstieg über die Karstplatten und wir erfahren unterwegs, um welche Art Gestein es sich hier überhaupt handelt und lernen die Unterschiede zu Nagelfluh und Granit kennen. Unversehrt und zufrieden erreichen wir die Alp Silwängen, wo wir nach einem feinen Kaffee die Helme aufsetzen und über den Schacht in die Silwängen-Höhle hinunter steigen. Diese absolut naturbelassene Höhle bietet alles, was uns ins Staunen versetzt. Stalagmiten, Stalaktiten, Mondmilch, Sintervorhänge und eine ganze Wand mit Alienmässig anmutenden Formationen. Beim Teufelsgesicht hören wir die Sage um den Schrattenteufel und wie er seine Spuren im Karst hinterlassen hat. Um die Dunkelheit richtig erleben zu können, löschen wir unsere Stirnlampen, horchen den Wassertropfen und dann lassen mein Bruder Franz und ich einen Naturjutz erklingen. Wieder am Tageslicht, geniessen wir noch eine Weile die Gastfreundlichkeit bei „Schnider’s Alp-Beizli“, ehe wir wieder zum Ausgangspunkt zurücklaufen, wo wir unsere Tour beenden.

    Danke für euren tollen und hochkonzentrierten Einsatz über den Karst und euer „Mitgwundern“. Da ich euch auf Grund der Wolken das Panorama noch schuldig blieb, wiederholden wir am besten die Tour nächstes Jahr…….Bis bald!

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    Fam. Stettler

    Herzlichen Dank für die tolle Wanderung. Der Text ist super. Schade wegen dem Panorama. Aber sonst war es toll. Es hat uns sehr gefallen.

  • Im Rahmen des grossen Celeson-Priester-Sommerfestival’s in Kisslegg im Allgäu (DE) durfte ich für die mitgereisten Partnerinnen und Partner der FestivalteilnehmerInnen eine Tageswanderung durchführen. Unser Ziel ist das einzigartige Arrisrieder Moos im ca. 4km südlich gelegenen gleichnamigen Weiler. Just am Startpunkt setzt zwar leichter Regen ein aber wir lassen uns davon nicht abschrecken und es sollte von da an nur noch besser werden. Nach dem Start beim Seminarzentrum Sonnenstrahl, welches am wunderschönen Zellersee liegt, lassen wir die Wohnhäuser rasch hinter uns und wandern südwärts am Schlingensee vorbei. Weg von der Asphaltstrasse können wir nun die Natur so richtig geniessen. Wir erfahren die typischen Gegebenheiten eines Moores und entlang eines Seitenarmes der Wolfegger Ach, können wir wunderschöne Libellen bestaunen. Zum Teil weglos dringen wir immer näher an unser Ziel heran. Beim gemütlichen Mittagshalt am Waldrand beim Eingang zum Moorgebiet, bietet sich uns sogar zwischendurch ein Weitblick auf die Allgäuer Alpen. Gestärkt geht es nun durch den Wald und durch herrliche Naturlandschaften zum Moor. Unterwegs dürfen wir (oder zumindest ich, da alle etwas Respekt hatten hihi…) die wohltuende Heilwirkung der Waldameisen geniessen und erfahren dabei, wie ein solches Ameisenleben funktioniert. Dann folgt das Highlight der Wanderung. Im Hochmoor finden wir typische Moorzeiger wie den Sonnentau, das Wollgras, zahlreiche Orichideen (Knabenkräuter), Typische Heuschrecken, dürfen die wohltuhende Moorerde auf unserer Haut spüren und erfahren wie tief ein solches Hoochmor eingentlich ist. So finden wir heraus, dass wir auf einem ca. 2’000 Jahre alten Moor stehen! Wir geniessen es, auf diesem weichen Untergrund zu gehen und achten dabei immer darauf, nur eine Spur zu legen, um nichts zu beschädigen.
    Hier könnte man noch lange verweilen aber wir wollen ja dann das anstehende Varieté-Programm nicht verpassen und machen uns auf den Rückweg. Auch auf dem Rückweg zeigt sich uns immer wieder eine tolle Pflanzenvielfalt und wir wandern entlang von Bächen, vorbei an bunten Höfen wieder zurück nach Kislegg, wo wir uns im Sonnensstrahl ein wohlverdientes Eis gönnen.

    Am Abend gesellen wir uns wieder zu den FestivalteilnehmernInnen und bei Trommelmusik und Feuertanz geniessen wir den Ausklang dieses tollen Tages.

    Am frühen Sonntagmorgen um 05:15 Uhr heisst es für alle Frühaufsteher „Abmarsch zum Sonnenaufgang“. Dies sollte sich sehr lohnen und wir dürfen einen absolut genialen Sonnenaufgang erleben. Einige nutzen den schönen Morgen noch für einen ausgiebigen Spaziergang und so dürfen wir uns dann voller Energie dem Frühstücksbuffet widmen.

    Ich danke euch allen für diese tollen zwei Tage und freue mich bereits ganz gwunderig auf’s nächste Jahr!

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    Seit jeher begeistert der Gemmipass die Naturfreunde. Als wichtige Nord-Süd Verbindung zwischen Kandersteg im Kanton Bern und Leukerbad im Wallis war der Weg schon früher sehr bekannt. Als Saumweg war er für den Warentransport wichtig. Auf der Suche nach Spuren der alten knorrigen „Säumer“ und Schuhnägeln der alten Römer machen wir uns auf den Weg. Vom Bahnhof in Kandersteg geht’s südwärts los. Alt Bundesrat Adolf Ogi steht uns am Bahnhof sozusagen „spalier“ und mit seinen guten Wünschen für den Tag kann ja nun nichts mehr schief gehen. Schon bald geht’s steil bergauf Richtung Stock und auf diesen 700 Höhenmetern entdecken wir eine herrliche Pflanzenvielfalt, vom Weidenröschen über den giftigen blauen Eisenhut und der essbaren Kohldistel und und und….. Der Weg ist nicht für alle Schuhsohlen geeignet und so kommt das „Schuhreparaturset“ zum Einsatz. Zuerst mit Schnur, später dann auch noch mit Klebeband geflickt, sollten die Sohlen aber das ganze Wochenende halten:-)…Auf dem „Stock“ angekommen essen wir dann keine Pflanzen sondern unser mitgebrachtes Picknick. Dazu gibt es eine kräftigen Schluck „Met“, einen Honigwein, welchen die Kelten und die Römer schon gerne getrunken haben. Das Rauschen der Kander wird immer leiser und mit Blick zum Kanderfirn, wo sie entspringt, verlassen wir deren Ufer und wandern gemütlich dem Schwarenbach entlang. Im gleichnamigen Berggastasthaus gönnen wir uns eine Pause, ehe wir uns auf den Schlussaufstieg zum Gemmipass aufmachen. Unterwegs können wir Murmeltiere, einen schwebenden Falken und natürlich zahlreiche Schafe beobachten. Wir erfahren, wie die Säumer früher ihre Waren über diesen Pass transportierten und die geologische Entstehungsgeschichte dieses Gebirges darf natürlich auch nicht fehlen. Nach dem Bartgeier Ausschau haltend, laufen wir unserem Ziel entgegen. Leider ist der Wind zu stark und die imposanten Greifvögel zeigen sich heute nicht am Himmel. Fast „vom Winde verweht“ suchen und finden wir ein Edelweiss unter einer Felskante aber sicherheitshalber kraxeln wir nun nicht hinunter, zumal es bereits verblüht ist.
    Beim Hotel Wildstrubel angekommen hat man ganz plötzlich sehr bekannte „Walliser-Riesen“ wie Weisshorn, Mischabel, Zinalrothorn, Matterhorn und Dent Blanche vor sich, sie zeigen sich allerdings nur immer ganz kurz, wenn sich die Wolkendecke mal für ganz kurze Augenblicke etwas lichtet.
    Nun heisst es Zimmer beziehen, Ausspannen, Nachtessen und noch gemütlich den Abend geniessen, bevor es im heimeligen 6er-Zimmer heisst „guet Nacht“.

    Am Sonntagmorgen geht’s nach einem leckeren Frühstück mit der Gemmibahn nach Laukerbad und auf der anderen Seite wieder hoch zur Rinderhütte und so schenken wir uns die ersten 1’000 Höhenmeter dieses Tages. Auf dem Aufstieg zum Torrenthorn begrüssen uns die typischen Walliser Schwarznasen-Schafe und wir erfahren etwas über die sehr imposanten aber ganz friedlichen Walliser Ehringer Kühe.
    Um unsere Sinne zu stärken hören wir mal genau hin, wo und was hier überall klingt, wenn man mal ganz bewusst hinhört. Etwas weiter oben spalten wir einige kleine Schieferplatten, um zu erfahren wie das funktioniert. Mit solchen Schieferplatten sind zahlreiche alte Walliserbauten noch heute gedeckt. Ab der Höhe von ca. 2’700müM wird es immer karger und dennoch ist es sehr spannend, gwunderig am Wegrand nach Pflanzen Ausschau zu halten. Was hier unter den kargen Bedingungen trotzdem noch so alles wächst, lässt uns staunen und wir lernen einige „Polsterpflanzen“ kennen, die sich an diese extremen Bedingungen angepasst haben. Plötzlich bewegen sich „die Steine“ und wir staunen nicht schlecht, als wir nur wenige Meter vor uns eine Gruppe mit 10 sehr gut getarnten Schneehühnern entdecken. Auf dem Gipfel angekommen, haben wir für knapp 30 Minuten Wetterglück und dürfen wieder ein fantastisches Panorama mit Blick auf zahlreiche 4’000er bestaunen.
    Beim Abstieg gehen wir einen Teil weglos über die steile Wiese und lernen, wie man sich mit Hilfe des „Fotoblicks“ schöne Bilder einprägen kann. Wir entdecken nochmals einige Murmeltiere, ehe wir im Restaurant Rinderhütte diese 2-Tagestour gemütlich ausklingen lassen. Die Luftseilbahn bringt uns wieder ins Tal nach Leukerbad und wir können nach zwei gwunderigen Tagen unsere Heimreise antreten.

    Schön, dass ihr dabei gewesen seid und „ä güäti Zyt“………..PS: Eine leere Flasche Met wiegt übrigens 1.2 kg!!!

     

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